Konstrukteur:
Max Brändli / Schweiz (* 31.03.1924 - † 15.06.2009)
Details zum Konstrukteur Max Brändli hier
Das Flugzeug (Kurzbeschreibung)
Leichtmotorflugzeug, 2-sitzig nebeneinander, in Kompositbauweise aus Holz, Styrofoam, Glasfasern und Epoxidharz. Tiefdecker mit schnell demontierbaren Flügeln und Einzieh-Bugrad-Fahrwerk. Landeklappen, deren Bewegungen in reduziertem Maße auch dem Querruder übertragen werden. Pendelhöhenruder mit Antiservoklappe. Lenkbares Bugrad mit Hohlgummifeder. Hauptfederbeine aus Glasrovings mit Holzkern, hydraulische Bremsen simultan mit Handhebel betätigt. Vollsichtcapot, nach vorne schiebend. Seitenruder mit Seilen, Höhen- und Querruder mit Stangen angetrieben.
| Vergleich der S/N 001 ( A - 65 ) mit einer 100 PS ( 912 S) und 600 kg MTOW Cherry | ![]() | ![]() |
|---|---|---|
| Cherry Bx-2 | Leistungsdaten HB-YBX (A65 Motor) | Leistungsdaten OE-CRM (mit Rotax 912 S) |
| Spannweite | 7 m | 7 m |
| Länge | 5,23 m | 5,25 m |
| Höhe | 2,03 m | 2,04 m |
| Breite (Cockpit) | 1 m innen (1,1 m außen) | 1 m innen (1,1 m außen) |
| Breite demontiert | 1,96 m | 1,96 m |
| Räder | 3 Stk. 4” x 4” (300x100 mm) | 3 Stk. 4” x 4” (300x100 mm) |
| Rüstgewicht | 315 kg | 373 kg |
| Benzin | 82 L | 105 L |
| Zuladung | 178 kg | 227 kg |
| Abfluggewicht (MTOW) | 550 kg | 600 kg |
| Lastvielfache | Normalkategorie + 3,8 / - 1,9 | Normalkategorie + 3,8 / - 1,9 |
| Motor | Continental A65 | Rotax 912 S |
| Leistung | 41,81 KW (65 PS) @ 2300 rpm | 73,6 KW (100 PS) @ 5800 rpm (max. 5 min) |
| Verbrauch | 13 - 14 l/h -Reise- | 16 - 18 l/h -Reise- |
| V-Reise (2-sitzig) | ca. 200 Km/h (108 kts) | 127 kts (235 km/h @ 18 L/h) 120 kts (@ 16 L/h) |
| Ausfliegbar | 80 Liter | 103 Liter |
| Aktionsradius | 80/14 = 5,7 h mit 220 km/h = 1254 km | 103/18 = 5,6 h @ 127 kts = 807 NM (1494 km) |
| Streckenverbrauch | ca. 7 Liter / 100 km | ca. 7,6 Liter / 100 km |
| V NE | 275 km/h (171 mph oder 149 kt) | 275 km/h (171 mph oder 149 kt) |
| Bestes Steigen (bei Vollast) | 2,6 m/sek (512 ft/min) auf 3000 ft | 1000 ft/min @ MSL |
| Bestes Steigen (solo) | 3,7 m/sek (728 ft/min) auf 3000 ft | 1200 ft/min @ MSL |
| Rollstrecke (bei Vollast) Hartbelag ( Gras) | Start: 290 (380) m Landung: 150 (150) m | Start: 236 m (460 über 15m) Landung: 210 (200) m |
| Lärmpegel | 63 db | 64 db |
Konstruktive Richtlinien
Die Lastannahmen und die Bemessungsgeschwindigkeiten wie auch die Ausrüstung wurden den auch in der Schweiz gültigen amerikanischen Bauvorschriften FAR 23 entnommen. Trotzdem bleibt das Flugzeug in der Experimentalklasse.
Es wurde eine gute Aerodynamik zur Einsparung von Antriebsleistung gewählt. Wirtschaftlichkeit und Lärmarmut ergeben sich
so von selbst. Auf eine nochmalige Verbesserung der Aerodynamik durch eine größere Flügelstreckung wurde zu Gunsten
kleiner Außenmaße verzichtet. Der Konstruktion wurden eigene Herstellungsmöglichkeiten zugrunde gelegt (Schweißen und Lackieren außer Haus).
Hangarierung
Das Flugzeug benötigt keinen ständigen Hangarplatz. Die beiden Höhenruderhälften werden im Cockpit verstaut. Dann wird die “Cherry” auf einen einfachen Anhänger aufgefahren und fixiert. Nach Ausziehen eines Steckbolzens können die Flügel (30 kg) demontiert und neben dem Rumpf verladen werden.
Demontage und Verladen dauern ca. 15 Minuten. Das Gleiche beim Abladen und Montieren, wobei alle nötigen Anschlüsse automatisch erfolgen. Der beladene Anhänger wiegt ca. 600 kg.
Bauetappen:
Grundsätzlich sind zuerst Kleinteile und kleine Baugruppen herzustellen, damit der Arbeitsraum nicht zu früh
durch Rumpf und Flügel belegt wird.
Hauptetappen:
- Materialeinkauf (auch stufenweise)
- Herstellung Beschläge, Holzleisten, Hilfsholme
- Leitwerkbau (3 Flächen)
- Hauptholmbau
>>> Kontrolle durch Prüfer <<<
- Vormontage Hauptfahrwerk
- Flügelbau inkl. Klappen und Einglasen
- Herstellen der Rumpfseiten
- Herstellen der Rumpfhelling
- Rumpfaufbau (ohne Tank und hinteres Deck)
- Mittelholm - Einbau
>>> Belastungsprobe und Baukontrolle <<<
- Fahrwerk-Einbau
- Steuerung-Einbau
- Leitwerk-Anbau
- Triebwerk-Einbau
- Tankherstellung und -montage
- Aufbau hinteres Deck
- Capot-Rahmen herstellen und aufbauen
- Motorverschalung herstellen
- Spachteln, Grundieren, Spritzen
- Endmontage, Instrumente, Elektrik
>>> Endkontrolle, Wägung, Standlauf <<<
Anforderungen an den Erbauer
Das Flugzeug ist nicht in primitiver Bauweise gebaut und verlangt gute bis gehobene handwerkliche Fähigkeiten. Die Baustundenzahl dürfte bei ca. 4000 Stunden liegen.
Obwohl der Prototyp bis zum Erstflug inkl. Motor und Instrumente nur 10 000 SFr verschlang, wird empfohlen hier mehr einzukalkulieren.
Vor dem Baubeschluß sind folgende Punkte zu überdenken:
- Stabilität der Lebensverhältnisse
- Lebensgestaltung der Lebenspartner
- Theoretische und praktische Fähigkeiten
- Fliegerische Ausbildung
- Ausdauer, Gesundheit
- Atelier: Größe, Distanz zur Wohnung, Zugang, Heizung, Ventilation, Wasser
- Werkzeuge, Maschinen
- Belästigung der Nachbarn (Lärm, Geruch)
- Finanzen für Bau und späteren Betrieb
- Flugzeug-Einstellmöglichkeiten
Die wichtigsten Voraussetzungen aber sind Unternehmensmut, Selbstvertrauen und gute Freunde.



